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Gravelbike-Kaufberatung

Gravelbike kaufen – wir helfen bei der Entscheidungsfindung

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1. November 2022

Gravelbikes liegen voll im Trend, doch sind die Ausführungen so vielzählig wie die Bedürfnisse – vom sportlichen Feldweg-Racer über das gemütliche Ausflugsvelo bis zum Alltagspackesel. In unserem übersichtlichen Ratgeber bringen wir Licht ins Dunkel.

Was ist eigentlich ein Gravelbike und wie findest du das richtige für dich und deine Vorlieben? „Gravel“ ist Englisch und bedeutet so viel wie Kies oder kleine Steine. Das verrät uns auch gleich, wo diese Bikes ihre volle Stärke entfalten: auf Schotter, auf Feld- und auf Waldwegen sowie auf unebenen Strassen.

Gut zu wissenTipp:

Vielleicht hast du schon unsere Schnelleinführung in die Welt der Gravelbikes gelesen. Falls nicht, geht es hier zum Ratgeber: Gravelbikes bei Bike World: Die Alleskönner-Rennvelos.

 
Auf den ersten Blick sieht ein Gravelbike aus wie ein Mountainbike mit Rennradlenker. Das beschreibt auch schon relativ gut die Lücke, die diese Velos zu schliessen suchen. Sie bieten eine Kombination des Besten beider Welten und schaffen quasi eine Offroad-Alternative zum Rennvelo. Abseits des Asphalts und bei ungemütlichen Witterungsbedingungen bieten sie mehr Sicherheit und Kontrolle als klassische Rennvelos. Und auf Strassen hängen Graveler jedes Mountainbike locker ab, dank besserer Kraftübertragung.
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Das Profil der Reifen ist dabei ein entscheidender Faktor für ihre Vielseitigkeit. Die Breiten reichen dabei von sportlichen 28 mm bis hin zu komfortablen 42 mm. Oft erschliesst ein einfacher Reifenwechsel gleich ganz neue Anwendungsbereiche: feuchtkalte Winterstrassen, intensive Reisetouren, rasante Schotterrennen, den täglichen Arbeitsweg oder auch den Ausflug ins Grüne.
Der Rahmen an sich ist einem Rennvelo nicht unähnlich, doch die grobstollige Bereifung eignet sich eben für beides, Strasse und Gelände, und macht das Bike variabler als ein traditionelles Rennvelo. So gibt es das Rennvelo-Feeling selbst zur nassen Jahreszeit. Zusätzlich sorgt die bequemere Sitzposition dafür, dass auch lange Touren und Bikepacking-Trips angenehm bleiben.
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Zugegeben, Geschwindigkeitsrekorde wird man mit dem Gravelbike keine aufstellen. Viel mehr geht es Gravelern um Fahrspass, Komfort und Sicherheit – ob auf kurzen oder langen Strecken. Das Profil und die breiten Reifen verzeihen kleine Unsicherheiten, wie man sie im moderaten Gelände findet. Und gleichzeitig fühlen sich die Bikes auf harten Böden schnell und leicht an. Ihre Effizienz ist nicht zu leugnen.
Für wen lohnt sich also der Graveler? Für alle, die den Asphalt auch mal verlassen und ihr Rennvelo-Feeling das ganze Jahr hindurch auskosten möchten. Für alle, die sich auch auf Schotterwegen sichere Kontrolle über ihr Bike wünschen und denen Vielseitigkeit wichtig ist.

Was macht ein Gravelbike aus?

Rahmen:
Wie auch bei Mountainbikes besteht der Rahmen des Gravelbikes zumeist aus Carbon, Aluminium oder Stahl. Carbon – oder Kohlenstofffaser – hat neben der optischen Eleganz den Vorteil, dass es wesentlich leichter ist als seine metallischen Artgenossen und gänzlich auf Schweissnähte verzichtet. Das schlägt sich oft aber auch in einem etwas höheren Preis nieder. Ausserdem ist Kohlenstofffaser nicht gleich Kohlenstofffaser. Allein das Layup, also die Ausrichtung der Fasern bei der Laminierung, kann einen spürbaren Unterschied in Sachen Dämpfungseigenschaften machen und somit beim Fahrkomfort. Der Nachteil des Setups ist, dass Carbonrahmen etwas empfindlicher sind als Stahl oder Alu, und auch Materialfehler wird man nicht ohne Weiteres erkennen.

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Abhängig vom Verwendungszweck werden oft auch noch Schutzbleche oder ein Gepäckträger am Gravelbike gebraucht. In einem solchen Fall solltest du also darauf achten, dass dein Gravelrahmen entsprechende Befestigungsmöglichkeiten einschliesst.
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Gabel und Lenker:
Zum Gravelbike gehört eine starre Gabel, ebenfalls aus Carbon oder Alu. Die Lenker sind, wie bereits angesprochen, einem Rennvelo nachempfunden. In den meisten Fällen zeichnen sie sich zusätzlich noch durch ein Flare-Out am Drop aus, also durch nach aussen gebogene Unterlenker. Das verbreitert die Griffposition teilweise deutlich und gewährt im unebenen Gelände wesentlich mehr Kontrolle und Vertrauen. Du fährst also sicherer. Ausserdem finden an breiteren Lenkern grössere Taschen für dein Bikepacking Platz, was ja auch nicht zu verachten ist.

Der Radstand ist allgemein etwas länger als beim Rennvelo, das verleiht mehr Stabilität, die gerade im Gelände wichtig ist. Und gleichzeitig ist er kürzer als beim Mountainbike, was das Handling geschmeidiger und präziser macht.

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Scheibenbremsen:
Hydraulische Scheibenbremsen sind das A und O bei Gravelbikes. 160 mm sind dabei ein Muss. Vorne bieten sich bei beladenen Bikes auch schon einmal gerne 180 mm an. So sind auch bei Regenwetter oder unter Last Bestleistung und absolute Sicherheit angesagt.
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Antrieb:
Prinzipiell hat sich beim Gravelbike der 1-fach-Antrieb durchgesetzt, da mit ihm das Schalten im Gelände drastisch leichter und zuverlässiger ausfällt. Zudem verringern sich dadurch das Gewicht des Antriebs, der Wartungsaufwand sowie Verschleisserscheinungen und auch die Fehleranfälligkeit. Leider macht das im Gegenzug die Schaltsprünge etwas grösser.

Wer viel auf der Strasse unterwegs ist, kann sich dennoch für einen 2-fach-Antrieb entscheiden. Dort ergeben kleine Gangsprünge mehr Sinn als im Gelände, selbst wenn sie etwas mehr Wartungsaufwand und eine erhöhte Schaltfrequenz bedeuten. Man kann sich dabei an den Schaltungen eines Rennvelos orientieren.

Wo die Leistung eine Rolle spielt, drängen sich zudem elektronische Schaltgruppen auf. Sie machen das Schalten nahtlos und komfortabel und sind mittlerweile genauso robust und zuverlässig wie mechanische Schaltungen.

Felgengrösse und Reifen:
Die meisten Graveler verlassen sich auf 28-Zoll-Laufräder mit Stollenreifen. In selteneren Fällen findet man auch Felgendurchmesser von 27,5 Zoll. Dabei ist die Mehrheit der Gravelbikes mit 700C-Reifen unterwegs, deren Breiten sich eher im oberen Bereich bis 42 mm befinden. Sie bieten kontrolliertes Kurven-Handling und bringen auch auf Asphalt ausreichend Kraft auf die Strasse. Die Profile sind mit Schlitzen oder Noppen dezenter als bei einem Mountainbike oder Cyclocrosser. Teilweise findet man auch flachere Laufflächen mit stärker akzentuierten Seitenbereichen. Alternativ sind auch 650B-Reifen eine Option für diese Velos, insbesondere bei 27,5 Zoll.

Breite Reifen sind beliebt, denn je breiter der Reifen ist, desto angenehmer fühlt er sich im Gelände an. Die Kehrseite ist natürlich ein höherer Rollwiderstand, insbesondere auf Asphalt, und vielleicht ein Gefühl von Trägheit bei engen Kurven.

Weil die Velos so vielseitig sind, setzen einige Graveler auf verschiedene Reifensätze, z. B. für die Geländetour, den täglichen Weg zur Arbeit oder das Bikepacking-Wochenende. Ein schneller Reifenwechsel und voilà, gleich hat man ein ganz anderes Bike.

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Sitzposition:
Ein Wort: komfortabel. Sinn und Zweck des Gravelbikes ist die Fahrt abseits asphaltierter Strassen. Deshalb stehen sportliche Aspekte wie Gewichtsoptimierung und Aerodynamik erst einmal hinten an. Hier rückt das Fahrerlebnis in den Vordergrund, der Spass an der Freude. Es geht um Komfort und um Kontrolle. Bei der Spritztour ins Grüne mit dem Adventurebike darf das Hawaiihemd ruhig die Frische der Bergbrise einfangen. Hauptsache man sitzt in bequemer Körperhaltung und hat sein Velo auch über Stock und über Stein sicher im Griff. Im Gelände geniesst man dank des längeren Radstands und der aufrechten Sitzhaltung einfach die Laufruhe.

Und auch wer an Langstrecken oder mehrtägige Ausflüge denkt, der wird die genannten Annehmlichkeiten zu schätzen wissen. Ob auf strapazierten Teerstrassen, Feld-, Wald-, Berg- oder Wanderwegen, das Gravelbike ist der perfekte Begleiter, wenn man die Tour einfach nur auskosten möchte, ohne neuen Bestzeiten nachzujagen. 
 

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Befestigungsmöglichkeiten:
Viele Gravelbikes strotzen nur so von Anschraubpunkten. Gewindeösen an Rahmen und Gabel bieten genügend Platz und Flexibilität für Gepäck, Wegzehrung und Wasserflaschen. Der ideale Rahmen hält das Mehrgewicht problemlos aus und schaukelt sich auch bei Beladung nicht während der Fahrt auf. Auch hier spielen Sicherheit und Kontrolle eine wichtige Rolle.

Was für ein Graveler bin ich? Ein Blick auf die Einsatzmöglichkeiten

Gut zu wissenTipp:

Die Wahl des Velos richtet sich immer nach den eigenen Bedürfnissen, Ansprüchen und dem Budget. Wir empfehlen daher, ein vielseitiges Velo zu wählen, das sich jederzeit erweitern und sozusagen upgraden lässt.

 

Grundvoraussetzung ist erst einmal eine ganz ehrliche Selbsteinschätzung. Wofür möchtest du das Bike nutzen? Welche anderen Velos hast du schon zuhause? Wo fährst du am liebsten? Worauf kommt es dir bei dem Rad an? Und vielleicht auch: Was fahren deine Freunde?

Beispielsweise gibt es Alltagsräder, die sich je nach Bereifung für unterschiedliche Aufgaben eignen – gemütliche Touren, Ausflüge in die Natur oder den einen oder anderen Mountainbike-Trail. Mit einem solchen Velo kannst du auch zur Arbeit pendeln, Besorgungen erledigen oder einen Abstecher in den Biergarten machen.

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Ein erstklassiges Allrounder-Velo für solche Zwecke wäre z. B. das Bergamont Grandurance 6 oder auch das Grandurance RD 7. Beide sind wahre Alleskönner mit Aluminiumrahmen, viel Reifenfreiheit und unzähligen Montagemöglichkeiten. Das Grandurance 6 gibt es bei uns übrigens auch als Gravelbike für Damen
Benötigst du eher einen Packesel, der dich komfortabel beim mehrtägigen Bikepacking begleitet? Suchst du ein Gravelbike mit Gepäckträger bzw. der entsprechenden Befestigungsmöglichkeit? Dann können wir dir das Giant Revolt 0 empfehlen. Damit sicherst du dir genügend Stauraum und kommst sicher und bequem von einer Station zur nächsten.

Cyclocrosser (CX) – darf’s etwas sportlicher sein?

Was ist ein Cyclocrosser und für wen lohnt er sich? Ein CX-Bike zählt nicht direkt zum Gravel, es ist eher der sportliche Bruder des Gravelbikes. Hier sind wir wirklich fast beim Mountainbike mit Rennradlenker. Und wo Speed eine Rolle spielt, da sitzt man flacher auf dem Velo, mit gestrecktem Körper. Deshalb ist beim Cyclocross-Bike das Oberrohr länger und der Lenker sitzt tiefer, dank verkürztem Stack.

Auf seinen 28″-Rädern mit aggressivem Stollenprofil und sportlichen Breiten von 28–35 mm schiesst der Crosser über Abfahrten und schlammige Pisten. Dabei benötigt er mehr Bodenfreiheit, weshalb das Tretlager etwas höher sitzt. Auch das trägt zur sportlichen Sitzposition bei.

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Der Rahmen muss leicht, aber extrem stabil sein, weshalb die meisten Cyclocrosser aus Carbon sind. Es gibt jedoch auch einige Alu-Modelle. Die starre Gabel und die ausgestellten Enden des Lenkers sorgen für die nötige Fahrsicherheit auf der Offroad-Strecke, damit Stock und Stein dich nicht aus der Bahn werfen. Auch hier führt an Scheibenbremsen kein Weg vorbei, denn die geballte Power des robusten 1-fach-Antriebs mit kleinen Übersetzungen muss ja schliesslich irgendwie wieder zum Stehen gebracht werden.

Da wir es beim CX mit einem reinen Rennbike zu tun haben, fallen Befestigungsmöglichkeiten für Zubehör in den allermeisten Fällen unter den Tisch. Leichtes Gewicht und Geschwindigkeit sind King; da bleibt oft nicht viel mehr Platz als für die Wasserflasche, wenn überhaupt.
 

Falls du ein Offroad-Racertyp bist und dir jetzt das Wasser im Munde nach einem Cyclocrosser zusammenläuft, dann empfehlen wir dir einen Blick auf das progressive und agile Trek Checkpoint SL 5. Beide sind wunderbare Wegbegleiter auf der Jagd nach dem nächsten Adrenalinkick.

Faktenübersicht:
Zum Abschluss noch einmal schnell alle Gravelbike-Fakten auf einen Blick.
Aufbau:
  🚴‍♂️  Rahmen aus Carbon oder Alu
  🚴‍♂️  Rennvelolenker mit Flare
  🚴‍♂️  Breitere 28-Zoll-Reifen mit Profil für Strasse und Gelände
  🚴‍♂️  Komfortable Sitzposition
  🚴‍♂️  Scheibenbremsen
  🚴‍♂️  1-fach- oder (seltener) 2-fach-Antrieb
  🚴‍♂️  Reichlich Befestigungsmöglichkeiten
  🚴‍♂️  (E-Bike)

Vielseitige Verwendung:
  🚴‍♂️  Fahrspass und Komfort stehen im Vordergrund
  🚴‍♂️  Offroad-Rennvelo
  🚴‍♂️  Allroad, Schotter, Feldwege, Forstwege, Trails …
  🚴‍♂️  Tagesausflüge und Adventure
  🚴‍♂️  Alltagswege (Besorgungen, Arbeitsweg, Feierabendrunde)
  🚴‍♂️  Geländetouren und Mountainbike-Trails
  🚴‍♂️  Kurz- und Langstrecke
  🚴‍♂️  Bikepacking
  🚴‍♂️ Holprige oder nasse Strassen
  🚴‍♂️ Sportsegment = lieber Cyclocrosser

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